Pflanzen für Vielfalt, Zukunft und Zuversicht –
Gemeinde Bodenheim verschenkt 62 Pflanzenpakete
Bodenheim, 07.03.24
Bodenheim – „Tolle Ideen und schöne, heimische Pflanzen für naturnahe Gärten!“, so lobten die 62 glücklichen neuen Pflanzenbesitzer übereinstimmend die Pflanzen-Verschenk-Aktion der Gemeinde Bodenheim. Umwelt- und Artenschutzbeauftragter Torsten Jäger hatte gemeinsam mit der Umweltbeigeordneten Heidi Veit-Gönner (Grüne) Obstbäume, Stauden, Sträucher und Balkon-Pflanzensets kostenlos angeboten und innerhalb von drei Tagen nach dem ersten Aufruf war alles vergeben. Veit-Gönner: „Wir haben nochmal nachgelegt bei den Obstbäumen, weil sie so begehrt waren.“
Vor der Verteilaktion am Alten Rathaus in Bodenheim verfolgten alle Garten- und Balkonbesitzer aufmerksam die Einführung Jägers zu naturnahen und insektenfreundlichen Gärten im voll besetzten Grezzanasaal. Es folgte ein praxisnaher Vortrag von Gerold Baring Liegnitz, der sich der naturnahen Gestaltung von Gärten verschrieben hat und viele praktische Tipps für Bepflanzung und Pflege von Naturgärten parat hatte. Das Wichtigste sei, so Baring Liegnitz, die Bepflanzung mit einheimischen Gewächsen statt mit Exoten: „Es gibt sie in so zahlreichen Ausführungen, in klein und riesengroß, für jedes Grundstück ist etwas dabei.“ Nehme man standortgerechte Pflanzen, erübrige sich auch eine übermäßige Pflege und man könne auf Torf, Dünger etc. weitgehend verzichten. Der Experte betonte, dass man bei der Auswahl von Pflanzen unbedingt seine Seele sprechen lasse müsse, seine eigene Ordnung in Frage stellen und Geduld haben solle: „Unsere Sicht auf Schönheit, unter anderem im Garten, ist durch die ständige Reinheitswerbung ziemlich beschränkt worden, alles soll immer clean und ordentlich aussehen. Aber Laub ist kein Dreck, es gehört in die natürliche Ordnung wie Löwenzahn und Totholz.“ Manche Zuschauer schauten skeptisch, andere nickten zustimmend. Alle konnten sich seiner Aussage anschließen, dass einheimische Pflanzen für „Vielfalt, Zuversicht und Zukunft“ stehen.
Die Verteilaktion auf dem Parkplatz zeigte dann durchweg glückliche Gesichter. Isabelle, die auch Hühner im Garten hält, hatte sich für kleine Stauden entschieden: „Ich finde die Aktion hervorragend. Mein Garten ist schon naturnah angelegt, aber ich will noch mehr dafür tun.“ Sebastian fehlte einfach noch eine schöne Felsenbirne für seinen naturnahen Garten: „Wir haben den idealen Standort dafür.“ Petra nennt einen riesigen Garten ihr Eigen und sucht nach neuen Ideen für die Bepflanzung, so dass der Vortrag für sie von großem Interesse war. Sie nahm eine Zimtrose mit nach Hause. Stefan überlegte kurz, um seine Wahl „Aprikosenbaum“ zu erklären: „Ich will meinem Nutzgarten etwas Gutes tun. Und ich liebe Aprikosentartes.“
Sie kamen zu Fuß, mit PKW- und Rad-Anhänger und Klara wollte ihren ca. 2,50 m hohen Aprikosenbaum auf dem Fahrrad nach Hause bringen … Am Ende waren ein paar kleine Pflanzen übrig, die nun dem Dolles-Park zugute kommen.
Die Umweltbeigeordnete zeigte sich sehr zufrieden mit der Aktion und verspricht allen, die diesmal leer ausgingen, eine Wiederholung im nächsten Jahr. Veit-Gönner: „Ich erhoffe mir durch den heutigen Vortrag und die heimischen Geschenke ein Bewusstwerden in der Bevölkerung für umwelt-, klima- und besonders insektenfreundliche Gartengestaltung. Und ich möchte dazu aufrufen, doch gern für weitere Baumpflanzungen in der Gemeinde Bodenheim zu spenden.“
Interessierte melden sich bitte bei 2.beigeordnete@bodenheim.de oder torsten.jaeger@bodenheim.de.
„Totholz im Garten – Hotspot der Artenvielfalt und Buffet für die Igel!“
Die Gemeinde Bodenheim lädt zum Vortrag am 19. März ein
Bodenheim, 07.03.24
Bodenheim – „Was mache ich bloß mit dem ganzen Grünschnitt?“, fragen sich aktuell wieder viele Gartenbesitzer, auch in Bodenheim. Torsten Jäger, Beauftragter der Gemeinde für Umwelt- und Artenschutz, weiß die Antwort: „Am besten einen Hotspot der Artenvielfalt!“ Wie man das am besten umsetzt, erfahren Interessierte am 19. März ab 19 Uhr im Kulturkeller der Gemeinde Bodenheim. Die Veranstaltung ist kostenlos und dauert rund 1,5 Stunden.
Warum ist Totholz so wichtig: 1.400 Käferarten in Mitteleuropa leben in direkter Abhängigkeit von Totholz und Totholzbereichen. Außerdem nutzen es u. a. viele Wildbienenarten (wie die Schwarzblaue Holzbiene), Schlupf-, Keulen-, Gold- und Holzwespen (übrigens: sie können Menschen nicht stechen), aber auch Pseudoskorpione, Spinnenarten und viele nützliche Insekten mehr.
Von diesen Bewohnern sind wiederum andere Tiere abhängig, wie das Wildtier des Jahres 2024 – der Igel. Denn Käfer stehen bei Igeln eigentlich ganz oben auf dem Speiseplan. Da es immer weniger davon gibt, vertilgen sie Würmer und Schnecken und infizieren sich dadurch mit tödlichen Parasiten. Auch Erdkröten, Blindschleichen und Vögel, wie der Zaunkönig, sind von solchen Lebensräumen abhängig. Gartenschläfer nutzen Totholzbereiche ebenso wie Eidechsen und der auffällige Feuersalamander.
Natürlich findet man auch viele verschiedene Moos-, Flechten- und Pilzarten im Totholz. Klingt wenig spektakulär, doch wer weiß schon, dass Moose weltweit mit 7% an der Speicherung von CO2 beteiligt sind? Und dass es noch viele weitere spannende Fakten über diese Totholzbewohner gibt?
Im Vortrag erläutert Torsten Jäger anschaulich, wie man den eigenen Garten mit Totholz- oder Reisighaufen lebendiger gestaltet. Vielleicht bekommt der eine oder die andere sogar Lust, einen Käferkeller oder eine Eidechsenburg anlegt. Alle Interessierten sind herzlich willkommen. Eine Anmeldung ist nicht nötig.
Newsletter von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
Ausgabe 1 (Januar 2025)
Seit Juni 2024 sind BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN neu in den Ortsgemeinderäten von Harxheim (3 Sitze) und Bodenheim (4 Sitze) vertreten.
Im Gemeinderat Lörzweiler (2 Sitze) und im VG-Rat (5 Sitze) wurden unsere bisherigen Mandate bestätigt.
Außerdem stellen wir mit Heidi Veit-Gönner die zweite Beigeordnete in Bodenheim und mit Gustav Reck einen Beigeordneten in Harxheim.
Seit der Wahl sind rund sechs Monate vergangen. Zeit für ein erstes Resümee: Was haben wir bisher erreicht und wie sehen die aktuellen Planungen aus?
Damit Sie wissen, was wir tun, möchten wir Sie regelmäßig mit unserem Newsletter informieren.
Nehmen Sie bei Fragen und Anregungen auch gern Kontakt zu uns auf: info@gruene-vg-bodenheim.de.
Grüne Fraktion und Beigeordnete in der Ortsgemeinde Bodenheim
Seit September hat unsere Fraktion mehrere Anträge in den Gemeinderat eingebracht, die zurzeit in den Fachausschüssen geprüft werden:
- Mehr Grün für ein besseres Klima in der Gemeinde: Förderung durch das Förderprogramm KfW „NKK – Natürlicher Klimaschutz in Kommunen“ (Pflegekonzepte, technische Ausstattung, Aus- und Weiterbildung des Personals u. v. m.).
- Naturnahe Rand- und Kübelbepflanzung auf den neu sanierten Straßen im Ortskern: Verbesserung der Ökologie und des Mikroklimas, schattenspendende Bäume, Bänke etc.
- Wahlkampfwerbung nur noch an zentral gelegenen Orten: Verständigung aller Fraktionen, weniger Wahlkampfplakate, Ortsbild bleibt erhalten.
- Erster Erfolg! „Mähfreier Mai“ für mehr Artenschutz: Die Kommune beteiligt sich an der Initiative als Beitrag für mehr Biodiversität und Artenschutz.
- Gemeinderat live: Live-Übertragung der öffentlichen Ratssitzungen, um Bürger*innen das politische Geschehen näherzubringen.
Wir treffen uns jeden ersten Donnerstag im Monat ab 20 Uhr im Weingut Johannes Leber, Mainzer-Pfort-Straße 11. Sie sind herzlich willkommen!
Grüne Fraktion und Beigeordneter in der Ortsgemeinde Harxheim
Die grüne Fraktion arbeitet aktiv im Gemeinderat mit und zusätzlich im Hintergrund an vielen guten Ideen.
Unser Ziel ist es, dass es in Harxheim gut und nachhaltig vorangeht. Konkret haben wir bisher erreicht, dass der Bauausschuss unserem Antrag zur Planung eines Trinkwasserbrunnens bei der Umgestaltung des Messigny-Et-Vantoux-Platzes zugestimmt hat.
Als Beigeordneter kümmert sich Gustav Reck um die Geschäftsbereiche Kommunikation, Öffentlichkeitsarbeit, Digitales, Umweltschutz und Natur.
Erste Erfolge seiner Arbeit sind die zeitgemäße Gestaltung der Aushängekästen für Neuigkeiten der Verwaltung und die Aktivierung der DorfFunk-App für die Mitteilungen der Gemeinde.
Grüne Fraktion in der Verbandsgemeinde Bodenheim
Eines unserer wichtigsten Anliegen ist der Klimaschutz. Wir wollen die Verbandsgemeinde Bodenheim klimaresilient weiterentwickeln.
In Sachen Starkregenschutz konzentrieren wir uns auf Gewässer, Gräben und Rückhaltebecken.
Wir setzen uns dafür ein, dass im Regionalen Raumordnungsplan die Abstände zu Windkraftanlagen so gestaltet werden, dass möglichst viele Flächen für Windenergie zur Verfügung stehen.
Neben dem Klimaschutz ist ein weiterer Schwerpunkt unserer Arbeit ein gesundes Essen an den vier Grundschulen, insbesondere im Hinblick auf den Ganztagsbetreuungsanspruch ab August 2026.
Aktuelles, Termine und Kontaktmöglichkeiten finden Sie jederzeit auf www.gruene-vg-bodenheim.de.
Möchten Sie unsere Neuigkeiten per E-Mail erhalten? Nutzen Sie bitte unser Kontaktformular auf der Webseite.
Käfer-Keller und Igelschutz – Dollespark in Bodenheim wird zur grünen Oase umgestaltet
Bodenheim, 18.01.24
Bodenheim – Bodenheims Umweltbeigeordnete Heidi Veit-Gönner hatte ihre Mitbürgerinnen und Mitbürger aufgerufen, an der naturnahen Umgestaltung des Dollesparks mitzuwirken, und viele waren an diesem eisigen Samstagmorgen ihrer Aufforderung gefolgt. Ziel der Beigeordneten und des Beauftragten für Umwelt- und Artenschutz, Torsten Jäger, ist es, den Park zu einem noch attraktiveren Aufenthaltsort für Jung und Alt, aber auch für Igel, Bienen, Vögel, Fledermäuse, Käfer und Insekten weiterzuentwickeln. Den Anfang machte jetzt der Bau eines so genannten „Käfer-Kellers“ für Insekten sowie ein Schutzraum für Igel und andere kleine Bewohner des Parks. Beide Räume werden miteinander verbunden, so dass die Igel ihre Mahlzeiten in Zukunft direkt „vor ihrer Haustür“ finden.
Zeitweise rund 15 Personen trafen sich auf dem Gelände, ausgerüstet mit Schaufeln, Hacken und Motorsägen, um den Totholzbereich hinter dem neuen Spielplatz für Käfer, Insekten und Kleintiere vorzubereiten. Mit dabei waren unter anderem Mitglieder der Naturschutzgruppe Bodenheim, aber auch einige andere, die sich gern für den Umwelt- und Artenschutz einsetzen. Die 15-jährige Julia Gruber zum Beispiel beteiligte sich tatkräftig zusammen mit ihrer Mutter Sarah am Verfüllen der vorher ausgehobenen Grube für den Käfer-Keller mit Stämmen und Ästen. „Ich mache hier gern mit, weil ich mich für die Natur interessiere, mich für den Naturschutz engagiere und später gern Försterin werden möchte,“ berichte Julia und griff sich den nächsten schweren Stamm, um ihn in der Grube zu platzieren. Karsten Biennek und Enrique Pardal aus Bodenheim finden es beide grundsätzlich wichtig, sich für die Gemeinde einzusetzen. Biennek ergänzte, dass er sich in seiner Freizeit immer schon sehr gern in Projekten zum Schutz der Umwelt engagiert hat. Beide haben auch ihre eigenen Gärten artenschutzgerecht gestaltet. Gerhard Fiedler, ebenfalls aus Bodenheim, liebt einfach die Arbeit in der Natur: „Das hält mich fit und ich mache hier etwas wirklich Sinnvolles.“
Käfer-Keller und Igelschutzraum sind wertvolle Elemente für naturnahe Gärten und Parks. Torsten Jäger führt aus: „Beides bietet Insekten und Kleintieren wertvollen Lebensraum. Und zum Käfer-Keller: Nach dem Aushub wird die Grube locker verfüllt mit dicken Stämmen – teils liegend, teils stehend. Hinzu kommen dünnere Äste und Holzhackschnitzel, mit dem die Zwischenräume verfüllt werden. Einzelne Stämme ragen aus dem Käferkeller und bieten so verschiedenen Käfer- und Insektenarten einen Lebensraum. Jäger weiter: „Der Platz ist ideal, der Käfer-Keller bleibt feucht und bietet so beste Lebensbedingungen. Das Totholz speichert Wasser auch in trockenen Sommern.“
Und so geht es weiter, wie Heidi Veit-Gönner ergänzt: „In Zeiten zunehmender Hitzeentwicklung sind wir immer mehr auf schattenspendende, begrünte Orte angewiesen. Jung und Alt sollen sich gleichermaßen gern hier aufhalten.“ Das Konzept der Umweltbeigeordneten und des Umwelt- und Artenschutzbeauftragten beinhaltet viele Maßnahmen, die den Park zu einer echten grünen Oase aufblühen lassen. „In Zusammenarbeit mit der Naturschutzgruppe und dem örtlichen Bauhof sorgen wir für heimische, klimaresistente Bepflanzung, wir setzen eine Kräuterspirale und bringen Fledermauskästen und Nistmöglichkeiten für Vögel an. Hinzu kommen auch ein Magerbeet mit Bepflanzung, eine Trockenmauer und ein Wildrosenpfad. Dazu stellen wir viele schattige Sitzmöglichkeiten auf. Und das Schönste daran ist, dass wir es mit viel ehrenamtlichem Einsatz, der Unterstützung der Gemeinde und überschaubarem finanziellen Einsatz bewerkstelligen.“
Offiziell wird der neu gestaltete Park am 10. Mai mit einem Bürgerfest eingeweiht. Veit-Gönner lädt die Bodenheimerinnen und Bodenheimer jetzt schon dazu ein: „Sie können sich auf eine grüne Oase freuen, auf Musik, Kunst, Kultur und natürlich ein Glas Bodenheimer Wein. Und natürlich freuen wir uns über alle, die bis dahin bei den nächsten Pflanzaktionen helfen. Infos gibt es rechtzeitig.“
Rückblick und Ausblick
Bodenheim, 17.01.24
Liebe Bodenheimer*innen,
die GRÜNEN in der OG Bodenheim starten voll motiviert ins neue Jahr und bringen auch gleich Anträge und Anfragen in die nächste Sitzung des Gemeinderats ein. Unter anderem setzen wir uns für Ausweitung der Tempo-30-Zone zwischen der Straße „Am Mühlbach“ und der Hilgestraße ein. Dabei haben wir insbesondere den Schutz von Kindern, aber auch von zu Fuß Gehenden und Radler*innen im Blick.
Wir können uns über grünen Zuwachs in der OG Bodenheim freuen und laden alle weiteren Interessierten herzlich zu unserem nächsten Monatstreffen am 30. Januar um 20 Uhr ein. Das Februartreffen fällt wegen verschiedener Paralleltermine aus.
Achtung: Unser Netzwerk ist gewachsen, darum brauchen wir mehr Platz für unsere Treffen. Der Raum im Weingut Johannes Leber reicht dafür nicht mehr aus. Wir bedanken uns herzlich bei Lebers für die gewährte Gastfreundschaft! Treffpunkt ist dann ab sofort im Grezzanasaal im Alten Rathaus in Bodenheim.
Wir freuen uns auf alle, die unseren Ort mit uns gemeinsam weiterentwickeln möchten.
Alle Termine und Veranstaltungen findet ihr auf gruene-vg-bodenheim.de.
„So setzen Sie Ihren Rasenmäh-Roboter tierfreundlich ein“ – Umwelt- und Artenschutzbeauftragter Torsten Jäger zu Gefahren für Igel und andere Gartenbewohner
Bodenheim, 10.01.24
Bodenheim – Seit Juni 2024 ist Torsten Jäger Umwelt- und Artenschutzbeauftragter der Gemeinde Bodenheim. In dieser Funktion berät er die Gemeinde und private Gartenbesitzer über die nachhaltige, umweltfreundliche und tierschützende Pflege von Gärten und Grünflächen. Viele Bürgerinnen und Bürger haben sich seitdem an Jäger gewandt, um praktische Tipps für die Pflege ihrer Gärten in Zeiten des fortschreitenden Klimawandels zu erhalten. Sehr oft werde er aber auch nach dem richtigen Einsatz der so genannten privaten Mähroboter gefragt, die auch in Bodenheim zunehmend gesichtet würden, so der Umweltbeauftragte gegenüber unserer Zeitung.
Jäger führt aus: „Viele Bürgerinnen und Bürger machen sich Sorgen, dass private Mähroboter eine große Gefahr für Igel und andere kleine Gartenbewohner darstellen könnten. Und sie haben tatsächlich Recht. Oft wird sogar die Frage an mich herangetragen, ob Mähroboter deswegen nicht grundsätzlich verboten werden sollten.“ Jäger möchte die Bevölkerung daher rechtzeitig vor der kommenden Mäh-Saison über die Gefahren aufklären, die von Mährobotern ausgehen können, und Tipps zur Vermeidung geben.
„Die Gemeinde wird den Einsatz von Rasenmäh-Robotern natürlich nicht verbieten,“ so der Umweltbeauftragte weiter. „Vielen Gartenbesitzern ist die Gefahr, die von diesen Helfern ausgeht, aber gar nicht bewusst. Darum möchte ich sie rechtzeitig über den richtigen Einsatz des Werkzeugs informieren. Insbesondere der nächtliche Einsatz des Roboters wird von manchen bevorzugt, wahrscheinlich, damit tagsüber Ruhe im Garten herrscht. Aber gerade nachts sind viele „unsichtbare“ Tiere im Garten unterwegs, die dem Roboter mehr oder weniger schutzlos ausgeliefert sind.“ Allen voran sei dies natürlich der Igel, der bei Gefahr nicht wegläuft, sondern in Angst erstarrt. Aber auch nachtaktive Kröten und andere kleine Lebewesen hätten gegen den Mähroboter keine Überlebenschance. Jäger dazu: „Die verletzten Tiere schleppen sich mit letzter Kraft in ein Versteck, in dem sie elend zugrunde gehen. Gartenbesitzer haben von diesen nächtlichen Dramen dann keinerlei Kenntnis.“
Jäger appelliert daher an alle Besitzer von Mährobotern, diese, wenn überhaupt, nur tagsüber und möglichst unter Aufsicht zu betätigen: „Ich weiß, die Hersteller werben mit Unbedenklichkeit. Aber die Fotos des Tierheims Mainz sprechen eine ganz andere Sprache.“
Um zu verdeutlichen, welche lebensgefährlichen Verletzungen Igel bei der Begegnung mit Rasenmäh-Robotern davontragen können, veröffentlichen wir zu diesem Artikel entsprechende Fotos des Tierheims in Mainz, das sich um die verletzten Tiere kümmert – wenn sie denn rechtzeitig gefunden werden.
Investitionsschwerpunkte 2025: Schulen, Rathauserweiterung und Feuerwehr –
VG-Rat lehnt alle Anträge der GRÜNEN-Fraktion für mehr Umweltschutz ab
Bodenheim, 12.12.24
Bodenheim – Den meisten Raum nahmen in der letzten Sitzung des Verbandsgemeinderats (VG) Bodenheim vier Anträge der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN ein sowie die Vorstellung und anschließende Verabschiedung des Haushalts 2025. Nach Darstellung der Verwaltung hat sich die Steuerkraft in allen Ortsgemeinden der VG von 2023 bis 2025 positiv entwickelt. Ausnahme ist die Kommune Harxheim, die die Abwanderung ihres größten Gewerbesteuerzahlers zur Stadt Mainz zu beklagen hatte. Außerdem sind im Haushaltsansatz für 2025 keine Investitionskredite vorgesehen. Der vorgelegte Entwurf sei daher ausgeglichen und solide aufgestellt worden. Zumindest bestätigten diese Sichtweise die Fraktionsvorsitzenden von CDU, Matthias Schäfer, und FWG, Volker Pietsch, sowie der einzige Vertreter der FDP im Rat, Manuel Höferlin, in ihren Haushaltsreden. CDU, FWG und FDP bilden im VG-Gemeinderat eine Koalition.
Laut Präsentation der Verwaltung schließt der Ergebnishaushalt planerisch mit einem Überschuss von rund 20.000 Euro ab. Tilgungsleistungen für laufende Kredite und für geplante Investitionen seien durch das positive Ergebnis der Haushaltsposition „Saldo der ordentlichen Ein- und Auszahlungen“ gedeckt. Neue Schulden seien nicht vorgesehen. Investiert werden soll unter anderem in die seit mehreren Jahren geplante Rathauserweiterung (133.000 Euro), in die Ansparung einer Drehleiter für die Freiwillige Feuerwehr Bodenheim-Nackenheim (100.000 Euro) und in die Einführung eines Content-Management-Systems für die Verwaltung (97.500 Euro). Im Bereich der Schulen wurden mit mehr als 400.000 Euro die höchsten Investitionskosten eingeplant. Dazu gehören zum Beispiel die Kosten für die Planung eines Schwimmbadbaus zu Lehrzwecken in Nackenheim (20.000 Euro) und der Umbau der Mensa in der Grundschule Bodenheim (190.000 Euro).
Der Fraktionssprecher der SPD, Thomas Glück, zeigte sich in seiner Haushaltsrede zwar grundsätzlich zufrieden mit dem ausgeglichenen Haushaltsansatz für die geplanten Investitionen in Höhe von rund 900.000 Euro. Er begrüßte auch die vorgesehenen Schwerpunktinvestitionen im Bereich Bildung und Schule. Nach Auffassung der SPD-Fraktion wurde allerdings präventiv zu wenig Augenmerk auf zu erwartende rückgängige Steuereinnahmen aus den Kommunen gelegt. Gefahren drohten hier insbesondere durch stetig steigende Personal- und Sachkosten sowie durch die hohen Abschreibungskosten auf technische Anlagen und Gebäude.
Die Fraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN brachte vor der Beschlussfassung vier haushaltswirksame Anträge zur Entscheidung durch den Rat ein. Zur Gegenfinanzierung der voraussichtlichen Konzept-Kosten schlug Sarah Frey-Gruber, stellvertretende Fraktionsvorsitzende der GRÜNEN, vor, die geplanten Investitionskosten für „Kalte Nahwärme“ in Höhe von 50.000 Euro um mindestens ein Jahr zu verschieben. Frey-Gruber erläuterte auf Nachfrage dieser Zeitung, dass es nach Ansicht der GRÜNEN keinen Sinn mache, ein punktuelles Einzelkonzept zu beschließen, bevor das Gesamtkonzept der „Kommunalen Wärmeplanung“ vorliege. Frey-Gruber dazu: „Es besteht durchaus eine gewisse Wahrscheinlichkeit, dass sich im Rahmen der Konzeption der „Kommunalen Wärmeplanung“ Änderungen ergeben, zum Beispiel, welche Quartiere betroffen sind, so dass das Budget für die Einzelmaßnahme „Kalte Nahwärme“ zunächst anderweitig hätte eingesetzt werden können. Zum Beispiel zur Gegenfinanzierung der Kosten, die unsere Anträge verursacht hätten.“
Drei Anträge der GRÜNEN behandelten umweltwirksame Forderungen, so zum Beispiel die Konzeption für die schrittweise Umstellung der Grabenpflege von Mulchen auf Mähen mit dem Ziel der nachhaltigeren Bewirtschaftung der Gräben. Mit dieser Maßnahme schaffe man nach Einlassung der GRÜNEN mehr Lebensraum für aussterbende Arten und helfe so, die Artenvielfalt zu erhöhen. Außerdem diene diese Maßnahme der Starkregenvorsorge. Der Antrag wurde nach Aussage Frey-Grubers ohne Begründung abgelehnt. Ebenfalls abgelehnt wurde, immerhin wohl nach Diskussion, der Antrag auf Erstellung eines Konzepts zur Umstellung der Pflege von Ausgleichsflächen, Regenrückhaltebecken und anderen geeigneten Flächen auf Schaf- und Ziegenbeweidung, ebenfalls mit dem Ziel der nachhaltigeren Bewirtschaftung und Starkregenvorsorge. Gegenargumente aus Reihen der CDU seien gewesen, „es gebe kein Konzept und für die privaten Tierbesitzer keine Zuverlässigkeit, außerdem werde schon viel beweidet“, so Frey-Gruber gegenüber unserer Zeitung. Mitglieder der SPD-Fraktion aus der Ortsgemeinde Bodenheim wiesen auf eigene positive Erfahrungen durch Schafbeweidung in Bodenheim hin. Sie unterstützten den Antrag der GRÜNEN insoweit. Zu guter Letzt wurde auch die Prüfung der Anpflanzung von drei Laubbäumen südlich der Feuerwache Bodenheim-Nackenheim abgelehnt. Schon im Haushalts- und Finanzausschuss sei dieser Antrag negativ beschieden worden, so Frey-Gruber: „Die Begründung war unter anderen der „schlimme Laubabfall“ der Bäume.“
Um das ehrenamtliche, private Engagement von Bürgerinnen und Bürgern öffentlich mehr wertzuschätzen, brachten die VG-GRÜNEN den Antrag ein, die Verwaltung solle ein Konzept für eine Ehrenamtskarte erstellen. Frey-Gruber dazu: „Viele Verbandsgemeinden haben ein solches Konzept, um das Ehrenamt auf diese Weise zu unterstützen. Es gibt viele Ideen, ehrenamtlich Tätigen kleine Vorteile für ihr Engagement zukommen zu lassen. Ich denke hier bei uns zum Beispiel an die Zusammenarbeit mit regionalen Gewerbebetrieben, mit der VHS, mit der Gastronomie.“ Der Antrag wurde diskutiert und anschließend in den Sozial-Ausschuss zur weiteren Prüfung verwiesen.
Der Haushaltsentwurf 2025 wurde von den Fraktionen der CDU, FWG, SPD und Ratsmitglied Höferlin, FDP, verabschiedet. Die Fraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN stimmte geschlossen gegen den Haushaltsplan. Begründung dafür war laut Frey-Gruber das formal nicht korrekte Verfahren zur Aufstellung des Haushaltsplans sowie die Ablehnung sämtlicher Anträge für mehr Klimaschutz in der VG Bodenheim: „In unserer Haushaltsrede haben wir unsere Ablehnung selbstverständlich ausführlich begründet.“
Mähfreier Mai und Live-Streaming aus dem Gemeinderat
Die GRÜNEN in Bodenheim können erste Erfolge verbuchen
Bodenheim, 03.12.24
Neuigkeiten aus dem Gemeinderat: Baustelle ohne Ende, verpflichtende Aufforstung und spannende Anträge aus den Fraktionen
Bodenheim, 06.11.24
Mit einer positiven Nachricht startete Ortsbürgermeister Jens Mutzke, SPD, in die Gemeinderatssitzung: „Die Arbeiten an der Baustelle Zwerchgasse/Gaustraße werden bis zum Nikolausmarkt am 30. November beendet sein. Der Markt kann wie geplant stattfinden.“ Mutzke schob dann allerdings hinterher: „Und wenn das Pflaster doch nicht vollständig verlegt ist, verspreche ich schon jetzt eine alternative Lösung. Wir werden den Platz vor dem ehemaligen Gerätehaus der Freiwilligen Feuerwehr auf jeden Fall nutzen können.“ Leichte Skepsis war auf einigen Gesichtern auszumachen, erhitzt der dritte Bauabschnitt im innerörtlichen Sanierungsgebiet wohl seit einigen Monaten schon die Gemüter. Nicht nur die ansässigen Gewerbe – Bäckerei und Metzgerei – leiden unter dem stark zurückgegangenen Geschäft wegen fehlender Parkmöglichkeiten, wie es aus den Reihen der Ratsmitglieder zu hören war. Auch die Bürger Bodenheims würden sich seit längerem fragen, wann mit Abschluss der Bauarbeiten zu rechnen sei.
Mutzke bestätigte auf Anfrage, dass sich die Fertigstellung der Bauarbeiten tatsächlich noch weiter verzögern würde, weil die falschen Pflastersteine geliefert worden seien. Aber er zeigte sich zuversichtlich, dass ein Ende in Sicht sei. Für den dritten Bauabschnitt würden sich aktuell Mehrkosten von mehr als 110.000 Euro zur ursprünglichen Planung ergeben, wie der Bürgermeister ausführte. Diese seien unter anderem dem nötigen Neubau eines zufällig gefundenen Brunnens und der Verlegung von Leerrohren – für Glasfaserausbau – geschuldet. Der größte Anteil an den Mehrkosten, rund 85.000 Euro, wird für den barrierefreien Umbau der bereits in den Sanierungsgebieten 1 und 2 verlegten Fußgänger-, Rollator- und Rollstuhlbereiche veranschlagt. Das dort verbrachte Pflaster werde gegen die gleichen Steine, allerdings mit glatter Oberfläche, ausgetauscht – eine Ankündigung, die bei dem einen oder anderen im Rat Kopfschütteln hervorrief.
Eine rege Diskussion ergab sich dann zum Punkt „Forstwirtschaftsplan 2025“, konkret zur Nachpflanzung gefällter Bäume im Gemeindegebiet an der B9. Vier der gefällten Bäume seien entgegen der Aussagen in der Vorlage der Verwaltung bisher nicht ersetzt worden, so Ratsmitglied Thomas Glück, SPD. Ein Gespräch mit dem zuständigen Förster zu diesem Thema sei bereits vereinbart worden, informierte die zweite Beigeordnete, Heidi Veit-Gönner. Auf Nachfrage dieser Zeitung erklärte Veit-Gönner, dass es bei dem Gespräch einerseits um den Ersatz gefällter Bäume gehen werde. Andererseits diene das Treffen der Auslotung, welche Möglichkeiten der Förster generell für Aufforstungen, „Mikroparks“ oder auch einen „Tiny Forest“ auf Bodenheimer Gemarkung sieht. Ein dringender Fokus ihrer Befragung liege auch auf dem Zustand des „Lörzweiler Wäldchens“, in dem zum Teil massiv gerodet worden sei.
Sichtlich wohlwollend fielen die Reaktionen der Ratsmitglieder auf sämtliche von den Fraktionen eingebrachten Anträge aus, wie den zustimmenden Wortbeiträgen zu entnehmen war. Alle Anträge wurden einstimmig angenommen und in die entsprechenden Ausschüsse zur Bearbeitung verwiesen. Die SPD-Fraktion beantragte die Einsetzung eines Beirats zur Umsetzung der Energiewende in der Gemeinde Bodenheim, der sich aus Mitgliedern der Fraktionen und sachkundigen Bürgern zusammensetzen und beratende Funktion haben soll. Der Antrag der CDU-Fraktion behandelte die Modernisierung der Lautsprecheranlage an der Bodenheimer Trauerhalle. Laut Bürgermeister Mutzke sei eine Lösung dieses Problems bereits in Arbeit. BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN komplettierten die Antragsrunde mit ihrem Vorschlag, einen „digitalen Gemeinderat“ einzuführen, um die Sitzungen live streamen zu können. Vorbild könne hier die Gemeinde Nackenheim sein. Der „mähfreie Mai“ als zweiter Antrag der GRÜNEN soll einen wirksamen Beitrag gegen den Biodiversitätsverlust darstellen. Dass der Fraktionsvorsitzende der GRÜNEN, Jens Richterich, den Bauhofmitarbeitern damit auch mehr Urlaub verschaffen wollte, führte zu allgemeiner Erheiterung. Gleichzeitig zeigten einige Ratsmitglieder großes Verständnis für diesen Vorschlag.
Mutzke schloss die Sitzung mit Ausführungen zum geplanten Neubau des „Hauses des Sports“ in Bodenheim. Das Thema müsse unter anderem wegen der zu erwartenden sehr hohen Mehrkosten als ursprünglich veranschlagt auf einer Sondersitzung des Haupt- und Finanz-Ausschusses in Kürze nochmals beraten werden. Mutzke schloss nicht aus, dass es zu Planungsänderungen kommen könne, die auch die Option der weiteren Nutzung des bestehenden Gebäudes beinhalten könnten.
Workshop am 16. November in Bodenheim: mit „Upcycling-to-go“ dem Müll zu Leibe rücken
Bodenheim, 20.10.24
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN in Bodenheim laden alle an Müllvermeidung und -verwertung interessierten Bürger zu einem Workshop mit dem Bodenheimer Naturschützer Torsten Jäger ein. Der Kurs findet am 16.11. von 10-12 Uhr im Weingut Leber, Mainzer-Pfort-Straße 11, in Bodenheim statt.
Der Referent geht zusammen mit den Teilnehmern zukunftsweisenden Fragen auf den Grund: Welche Möglichkeiten hat jeder Einzelne, Plastikmüll zu vermeiden? Wie erreicht man eigentlich das Ziel eines minimalistischen Konsums? Durch beides ließen sich nicht nur Auswirkungen auf die Natur vermeiden, sondern man könnte auch konkret Geld sparen.
Im Jahr 2021 fielen allein in Deutschland 19,7 Millionen Tonnen Verpackungsabfall an – durchschnittlich 236,7 kg pro Kopf. Zwar wird in Deutschland ein größerer Teil des Abfalls recycelt, doch kosten sowohl Produktion als auch Recycling viel Energie. Auch die Herstellung von neuen Produkten benötigt Rohstoffe, zerstört Lebensräume, setzt Gifte und Treibhausgase frei. Und am Ende landet ein nicht unerheblicher Teil des Mülls in der Natur.
Nach Schätzungen der Vereinten Nationen treiben in den Ozeanen rund 150 Millionen Tonnen Plastikmüll. Gewaltige Müllstrudel sind in den Weltmeeren zu finden, Flüsse tragen große Mengen Plastik mit sich, darunter auch Mikroplastik. Es findet sich überall in der Natur, im Erdreich, in der Luft. All dies hat verheerende Auswirkungen auf die Natur, tötet direkt und indirekt viele Tiere. So wurden Wale mit vollen Mägen angespült – prall gefüllt mit Plastikabfällen. Aber auch der Mensch, der am Ende der Nahrungskette steht, hat „seinen“ Abfall dann wieder auf dem Teller … wahrhaftig keine beruhigende Vorstellung.
Was kann der einzelne Mensch dagegen tun? Nun, eine Möglichkeit nennt sich „Upcycling“. Der Workshop der GRÜNEN beschäftigt sich intensiv mit diesem Thema. Die Teilnehmer bauen aus vermeintlichem Abfall (Konservengläsern) ein kleines, sich selbst erhaltendes Ökosystem zum Mitnehmen – einen Flaschengarten. Die Teilnahmegebühr beträgt 6 Euro (Materialkosten). Die Teilnehmerzahl is auf zehn begrenzt. Anmeldung bitte an to.jaeger@arcor.de oder telefonisch unter 06135 6268.
Torsten Jäger ist Bodenheimer Naturschützer, Nachhaltigkeits-Botschafter für Rheinland-Pfalz und mit seinem Unternehmen „MachMalMut“ in der Naturpädagogik aktiv.
„Igelhaus to go“ – Schutz und Sicherheit für das Wildtier des Jahres
Bodenheim, 28.09.24
Vor Kurzem führte der Bodenheimer Naturschützer und Naturpädagoge Torsten Jäger einen ganz besonderen Workshop durch. Zehn Interessierte waren der Einladung von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN in Bodenheim gefolgt, die den Experten zum wiederholten Male für eine Veranstaltung gewinnen konnten: den Bau eines „Igelhauses to go“, also direkt zum Mitnehmen.
Die Igelkistenbauer kamen aus Bodenheim und Klein-Winternheim und sogar eine Familie aus Gießen fand den Weg nach Bodenheim. Neben dem kompletten Bausatz für das Igelhaus gab es leckeren Bio-Traubensaft vom Weingut Johannes Leber, der auch seine Räume zur Verfügung gestellt hatte.
Torsten Jäger erklärte zunächst anhand einer Präsentation, dass zwischen Igel, Spitzmaus und Maulwurf eine enge Verwandschaft besteht: sie sind alle Insektenfresser. Und diese Information führte direkt ins eigentliche Thema: Warum braucht der Igel unsere Hilfe, um im Winter zu überleben? Ein Hauptfaktor ist das grassierende Insektensterben, aber auch der Lebensraumverlust durch schwindende Hecken sowie Gefahren durch Gifte, Rasenmäher-Roboter, Ordnungswahn und Pools. Nicht zuletzt beenden Verkehrsunfälle sein ohnehin schon anstrengendes Leben. Der Igel wird auf der Roten Liste Deutschland in der Vorwarn-Kategorie geführt, in Rheinland-Pfalz gilt er inzwischen als „Kategorie 3 – gefährdet“. Igel, die zu leicht oder die krank sind, überleben den Winter ohne menschliche Hilfe und ein sicheres Haus nicht.
Der Naturschützer zeigte den aufmerksamen Zuhörern an mehreren Beispielen, woran man Igel in Not erkennen und wie man ihnen entsprechend und nachhaltig helfen kann. Wichtig sei es, in jedem Fall ein Tierheim oder eine Wildtierstation zu Rate zu ziehen. Die Tatsache, dass fertiges Igelfutter die falsche Wahl sei und man lieber zu Katzenfutter greifen sollte, war genauso neu für die Kursteilnehmer wie die Aussage, auf keinen Fall Heu für die Igelkiste zu nutzen, da es schimmelt. Gänzlich begeistert waren besonders die jungen Teilnehmer, als Jäger den Igel Willi vorstellte, den die Naturschutzgruppe im letzten September mit 180 Gramm Körpergewicht aufgenommen, auf 800 Gramm hochgepäppelt, über den Winterschlaf und schließlich in die Auswilderung gebracht hatte. Da wog er stolze 1.500 Gramm und freute sich seines Lebens.
Das anschließende Bauen des Igelhauses aus vorgefertigten Teilen machte allen Anwesenden großen Spaß. Natürlich waren besonders die Kinder begeistert vom Hämmern, Schrauben und Bohren. Und am Ende waren fünf Igelkisten gebaut, die den bedrohten Tieren vielleicht schon in diesem Winter einen Schlafplatz bieten werden. Natürlich gefüllt mit Stroh.

Torsten Jäger packt selbst mit an

Hier entstehen neue Häuser für die Igel

Kinderleichter Zusammenbau des Igelhauses

Das Igelhaus to go – einfach zum Mitnehmen
Veranstaltungsreihe “Klima-, Umwelt- und Artenschutz in Bodenheim”
Bodenheim, 31.08.24
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN in Bodenheim luden kürzlich im Rahmen ihrer Veranstaltungsreihe “Klima-, Umwelt- und Artenschutz in Bodenheim” zu einem besonderen Workshop ein. Unter Leitung von Torsten Jäger, Beauftragter für Umwelt- und Artenschutz der Gemeinde, gleichzeitig Wildbienenbotschafter des BUND, bauten die Teilnehmer eine artgerechte “Nisthilfe to go” für Wildbienen. Treffpunkt war im Weingut M.J. Leber in Bodenheim.
Jäger führte zunächst anschaulich in die Welt der Wildbienen ein, die, anders als die Honigbienen, als Singles bzw. nur in kleinen Zweckgemeinschaften leben. Maximal 500 Bienen leben in einem solchen Stock, ihre Honig-Kolleginnen bringen es manchmal auf Völker von 40.000 und mehr. Ohne menschliche Unterstützung, z. B. durch die Bereitstellung von Nisthilfen, können Wildbienen schlecht bis gar nicht überleben. Fällt der Sympathieträger Wildbiene allerdings im Naturkreislauf aus, so hat dies unmittelbare Auswirkungen auf alle anderen, denen sie bei der Nahrungssuche helfen. Das sind unter anderem Vögel und Igel. Die Gruppe stellte viele Fragen zu nachhaltigem Artenschutz und Jäger blieb keine Antwort schuldig.
Unter Jägers Anleitung machte sich die Gruppe dann an den Bau von Nisthilfen zum Mitnehmen. Grundlagen waren kleine Konservendosen, Ton und Pappröhrchen sowie die markhaltigen Stängel von Brombeeren. In kurzer Zeit konnten alle Teilnehmer stolz auf ihre Werke blicken. Die einhellige Meinung lautete: “Wenig Aufwand und Einsatz für ein tolles und nachhaltiges Ergebnis.”
Heribert Jäger brachte seine Nisthilfe direkt an einer sonnigen Stelle im Weingut Leber an – gelebter Artenschutz in nicht einmal zwei Stunden.
Die nächstes Workshop von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN in Bodenheim finden am 19.09. (“Wassersicherheit in Zeiten des Klimawandels”) und am 28.09. (“Wir bauen Igelkisten für Herbst und Winter”) statt. Alle Termine finden Sie unter gruene-vg-bodenheim.de.

Foto: Efeu-Seidenbiene auf Efeublüte

Foto: Heribert Jäger bringt die Nisthilfe an.

Foto: Erfolgreicher Bau von Nisthilfen
Gelungene Wahlkampfveranstaltung: Das Café GRÜN im Dollespark
Die Grünen der Ortsgemeinde Bodenheim hatten im Rahmen ihres kommunalen Wahlkampfs am Muttertag ins Café GRÜN im Dollespark eingeladen. Mehr als 100 interessierte Bürgerinnen und Bürger freuten sich nachmittags bei schönstem Wetter über das reichhaltige Angebot an süßen und herzhaften Speisen, Kaffee und kalten Getränken – oder sie genossen ein kühles Glas Wein, das ja in Bodenheim nie fehlen sollte.
Laut Pressesprecherin Sabine Longerich kamen sowohl spontane Besucher während eines Spaziergangs vorbei als auch eine große Anzahl von Interessierten gemischten Alters, die die Kandidatinnen und Kandidaten der Grünen aktiv kennenlernen wollten. “Wir durften sehr angeregte Gespräche über unser Wahlprogramm und unsere Vorhaben führen”, so Sabine Longerich, und weiter: “Im Fokus stand besonders das Thema, wie wir uns von den anderen Parteien unterscheiden und wie wir unsere Ziele denn konkret im Gemeinderat umsetzen wollen.”
Dass mit den Grünen nun eine weitere Alternative bei der Wahl für den Ortsgemeinderat antritt, schien vielen Besuchern zu gefallen. Einige brachten auch ganz konkrete Themen ein, um die man sich kümmern müsse, wie weitere Lärmschutzmauern gegen Bahnlärm oder die Reduzierung bzw. möglichst sogar Abschaffung des LKW-Verkehrs in der Wormser Straße. Die Kandidaten standen Rede und Antwort und freuten sich insbesondere über das große Interesse an “ihren” grünen Themen, zum Beispiel der ökologischen Begrünung des Ortes oder den Klima- und Artenschutz, denen nach Ansicht der Gesprächspartner mehr Aufmerksamkeit gewidmet werden sollte. Und auch die nicht zufriedenstellende Situation vieler älterer Bürgerinnen und Bürger wurde angesprochen, für die es bisher zu wenig differenzierte Angebote in Bodenheim gäbe.
Nach Aussage der Pressesprecherin konnten sich die Grünen über eine rundum gelungene Veranstaltung freuen, die in Zukunft häufiger angeboten werden soll. Viele Besucher sprachen außerdem die Verschönerung der Mauer am barrierefreien Bahnhofszugang an, die die Grünen ebenfalls zurzeit als Wahlkampfmaßnahme mit vielen kreativen Helfern umsetzen.
Mehr Miteinander und eine Mobilität der Zukunft –
Mareike Strampe und Michael Jo kandidieren für den Ortsgemeinderat in Bodenheim
Mareike Strampe und Michael Jo kandidieren auf den Plätzen 3 und 4 der Liste von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN für den Ortsgemeinderat Bodenheim. Die grüne Partei tritt zum ersten Mal hier zur Wahl an. Im Interview mit JOURNAL verraten die beiden, warum sie sich im Ortsgemeinderat engagieren wollen, und sprechen über ihre Ziele für die nächste Wahlperiode.
Mareike Strampe wohnt seit sechs Jahren mit ihrem Mann und den zwei gemeinsamen Kindern in Bodenheim. Mit welcher Motivation tritt sie nun zum ersten Mal für die Grünen im Ortsgemeinderat an? Die Grundschullehrerin führt aus: „Meine Familie und ich nehmen aktiv am Leben in Bodenheim teil. Durch die Kinder bin ich in täglichem Kontakt mit Kita und Grundschule, wir sind in den Vereinen aktiv und tätigen auch unsere Einkäufe hier vor Ort. Dabei sind mir im Laufe der Zeit einige Punkte aufgefallen, die man meiner Meinung nach verbessern kann, damit sich die Bürgerinnen und Bürger auch in Zukunft hier wohlfühlen.“
JOURNAL: „Was meinen Sie genau, wo sehen Sie Verbesserungsbedarf?“
Mareike Strampe: „Ich setze mich dafür ein, dass die vorhandenen Strukturen, dazu gehören der Jugendtreff und das Generationennetzwerk, fester Bestandteil des Gemeindeangebots bleiben und mehr gefördert werden. Kooperationen zwischen Kitas, Grundschule und Seniorenresidenz bieten eine gute Möglichkeit, sich miteinander zu vernetzen und voneinander zu lernen. Das soziale Miteinander findet zwar an einzelnen Orten schon statt, sollte aber verstärkt und auch – wo immer es möglich ist – zusammengeführt werden.“
JOURNAL: „Herr Jo, stimmen Sie Ihrer Mitstreiterin zu oder haben Sie andere Vorstellungen zum Zusammenleben in Bodenheim?“
Michael Jo, seit 10 Jahren mit seiner Familie in Bodenheim ansässig, bestätigt: „Auch ich fühle mich sehr wohl in Bodenheim, sehe aber wie Mareike in mancher Hinsicht Verbesserungsbedarf. Als Familienvater ist es mir ein großes Anliegen, meine drei Kinder in einer soliden Dorfgemeinschaft aufwachsen zu sehen. Vor allem möchte ich Initiativen voranbringen, die eine umwelt- und menschenverträgliche und damit nachhaltige Mobilität in Bodenheim ermöglichen. Dafür setze ich mich im Gemeinderat ganz besonders ein.“
Mareike Strampe führt dazu aus: „Wir sind uns einig, dass wir ein besseres Radwegenetz brauchen, das uns alle sicher zu den Sportstätten, Bildungseinrichtungen und Einkaufsmöglichkeiten führt. Die Radwege müssen gut beleuchtet sein und sich deutlich von den Autostraßen abgrenzen. Ich beobachte, dass immer mehr Menschen (ob Jung oder Alt) zu Fuß oder mit dem Rad in Bodenheim unterwegs sind, zugleich nimmt aber auch der Auto- und LKW-Verkehr innerorts zu. Auch aus Sicherheitsgründen stehen daher ein „autarkes“ Radwegenetz und eine nachhaltige und umweltfreundliche Mobilität ganz oben auf unserer Prioritätenliste.“
Michael Jo ergänzt: „Um unsere mittel- und langfristigen Ziele für ein lebenswertes Bodenheim zu erreichen, müssen wir möglichst alle auf diesem Weg mitnehmen. Dazu gehört neben der aktiven Bürgerbeteiligung und einer transparenten Berichterstattung über Verwaltungsentscheidungen auch die enge Zusammenarbeit mit den anderen Fraktionen im Gemeinderat. Es ist uns wichtig, für ein lebenswertes und zukunftssicheres Bodenheim an einem Strang zu ziehen. Der Gemeinderat muss die Menschen und ihre Wünsche ernst nehmen.“
Mareike Strampe sieht das genauso: „Bodenheim soll ein lebendiger Ort bleiben, in dem das Miteinander und die gegenseitige Rücksichtnahme großgeschrieben werden. Der Dialog zwischen Gemeinderat und Bürger*innen ist uns ein wichtiges Anliegen. Nicht die Konkurrenz zwischen den Parteien soll die Entscheidungen bestimmen. Ein konstruktives Miteinander der Gemeinderäte überträgt sich mit Sicherheit auch auf die Stimmung der Bürgerinnen und Bürger im Ort.“
Und wie sieht für die beiden Kandidaten das Bodenheim der Zukunft aus?
Für Mareike Strampe steht auf jeden Fall ein starkes Wir-Gefühl mit vielen gemeinsamen Aktionen für alle im Vordergrund, mit Straßenfesten, Tauschbörse, Repair-Café und vielem anderen mehr: „Die Bodenheimer haben so viele gute Ideen, die wir gerne aufgreifen. Und wir Grünen übrigens auch.“
Michael Jo ergänzt: „Langfristig sehe ich Bodenheim durch die Nutzung von regenerativen Energien klimaneutral. Außerdem ist unsere Mobilität weitestgehend dekarbonisiert und die verbleibenden Autos haben innerorts bei 30 km/h ihre Geschwindigkeit gefunden.“
Abschließend appellieren beide an die Leserinnen und Leser von JOURNAL, am 9. Juni wählen zu gehen: „Die Demokratie braucht jede Stimme. Dafür bedanken wir uns im Voraus.“
JOURNAL: „Vielen Dank für das Gespräch.“
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Verbandsgemeinde Bodenheim
26 Kandidierende von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN treten am 9. Juni in der Verbandsgemeinde Bodenheim zur Wahl an. Spitzenkandidatin Andrea Metelmann-Lotz führt im im Interview mit Lokal JOURNAL aus, welche konkreten Ziele man zusammen mit den Ortsgemeinden in der kommenden Wahlperiode und darüber hinaus erreichen möchte.
Eines der wichtigsten „grünen“ Anliegen in der VG Bodenheim ist der Klimaschutz. Die Grünen wollen die Verbandsgemeinde Bodenheim klimaresilient weiterentwickeln. Unter anderem fordern sie konkrete und nachhaltige Konzepte gegen die Folgen von Hitze und Starkregenereignissen. Andrea Metelmann-Lotz: „Wir werden uns für die Ausweisung von Sonderflächen für Windenergie im Flächennutzungsplan und für die Unterstützung beim Bau von Windkraftanlagen genauso einsetzen wie für die Ausrüstung aller VG-eigenen Gebäude mit Photovoltaikanlagen. Wir wollen die Bemühungen verstärken, dass die VG sich an einer Energiegenossenschaft beteiligt, mit der Möglichkeit für die Bürger*innen, Mitgliedsanteile zu erwerben. Auf unserer Agenda stehen außerdem die Unterstützung beim Ausbau des Radwegenetzes sowie die Renaturierung weiterer Gewässer. Auch die Anpassung der Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung sind wichtige Anliegen, genauso wie die Begrünung aller Fassaden VG-eigener Gebäude: dies auch in Vorbildfunktion als Verbandsgemeinde. Nicht zuletzt setzen wir uns für einen weiteren Ausbau von Carsharing-Angeboten ein.“
Außer um effiziente Klimaschutzmaßnahmen wollen sich die VG-Grünen insbesondere darum kümmern, dass ab August 2026 die Umwandlung der Betreuenden Grundschulen zu offenen Ganztagsschulen abgeschlossen ist. Sie fordern in diesem Zusammenhang, Frischeküchen mit gesundem Essen und regionalen Zutaten in allen Grundschulen einzuführen. Zusätzlich wollen die VG-Grünen den Ortsgemeinden den Vorschlag machen, ihre Kitas gemeinsam mit den Grundschulen frisch zu bekochen.
Und auch die bestmögliche Ausstattung der freiwilligen Feuerwehren in den Ortsgemeinden haben die Grünen im Blick. Andrea Metelmann-Lotz macht deutlich: „Die Helferinnen und Helfer sollen ihre (lebensrettenden) Aufgaben auch in Zukunft sicher und mit hoher Motivation ausüben können. Dafür müssen sie optimal ausgerüstet sein.“
Ein grünes Herzensthema ist außerdem die Wiedereinführung einer kommunalen Musikschule. Musikalische Früherziehung für alle und das Erlernen von Instrumenten zu erschwinglichen Preisen seien wichtige Bausteine der kindlichen Bildung und Entwicklung, so die Spitzenkandidatin: „Wir setzen uns dafür ein, dass möglichst alle Kinder und Jugendlichen, die daran Interesse haben, von diesem Angebot profitieren können.“
Informationen und Porträts der Kandidierenden finden Sie unter gruene-vg-bodenheim.de.
Foto: Die Kandidatinnen und Kandidaten von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN auf den vorderen Plätzen der Liste (v. l. n. r.: Bruno Maria Lang (Lörzweiler), Sabine Longerich (Bodenheim), Andrea Metelmann-Lotz (Lörzweiler), Kai Krames (Harxheim), Charly Musseleck (Bodenheim), Sarah Frey-Gruber (Bodenheim))
EINLADUNG INS CAFÉ GRÜN AM MUTTERTAG
Am 12. Mai ab 14 Uhr laden wir alle interessierten Mitbürger*innen in unser Café GRÜN auf dem Dollesgelände in Bodenheim ein.
Bei Kuchen, Kaffee und kalten Getränken kommen Sie mit unseren grünen Kandidat*innen ins Gespräch. Wir haben ein offenes Ohr für Ihre Anliegen und Ihre Wünsche an die zukünftige Kommunalpolitik hier in Bodenheim. Wir sind die Neuen im Gemeinderat! Lassen Sie uns die Zukunft Bodenheims alle gemeinsam anpacken. Unser Wahlprogramm hält dazu viele praktische Vorschläge bereit.
Wir freuen uns auf Sie.
Interview mit den Spitzenkandidat*innen Heidi Veit-Gönner und Jens Richterich
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN tritt am 9. Juni erstmals zur Kommunalwahl in der Ortsgemeinde Bodenheim an. Spitzenkandidierende sind Heidi Veit-Gönner und Jens Richterich. Sie sprachen im Interview mit Lokal Journal über ihre Motivation, über ihre wichtigsten Zielsetzungen und konkrete Pläne für die künftige kommunale Arbeit.
PRESSE: Welche persönliche Motivation steckt hinter Ihrem Engagement für die Kommunalpolitik in Bodenheim?
HEIDI VEIT-GÖNNER: Mein Herz schlägt sozial und grün, und ich arbeite schon seit fünf Jahren im Ortsgemeinderat mit. Bisher sehr gern und sehr motiviert für eine andere Fraktion. Die Grünen waren bei der letzten Wahl noch nicht angetreten. Meine Vision ist es, dass alle Fraktionen zusammenarbeiten, um das Beste für Bodenheim zu erreichen. Mit der absoluten Mehrheit hier im Ort war das nicht möglich. Diese Situation wird sich durch den Einzug unserer grünen Fraktion ändern.
JENS RICHTERICH: Stimmt, die absolute Mehrheit führte hier in den letzten Jahren dazu, dass wichtige Themen vernachlässigt oder unzureichend behandelt wurden. Die Grünen stehen hier in Bodenheim für neue, soziale und ökologische Impulse ein. Der Status des „immer weiter so“ kann in Zeiten der Klimakrise nicht einfach akzeptiert werden. Bodenheim steht an einem Wendepunkt und verdient eine neue Ausrichtung.
PRESSE: Welche sind Ihre wichtigsten Ziele für die nächste Wahlperiode? Und welche konkreten Maßnahmen haben Sie geplant?
JENS RICHTERICH: Wir können es uns in der aktuellen Lage nicht mehr erlauben, große Flächen für immer mehr Hallenbauten zu nutzen. Sie schaffen weder viele Arbeitsplätze noch generieren sie bedeutende Einnahmen für die Gemeinde. Die weitere Versiegelung von Flächen muss daher deutlich eingeschränkt werden. Gleichzeitig ist es natürlich unabdingbar, die Förderung lokaler Unternehmen zu unterstützen. Wir setzen uns außerdem für ein starkes Gemeinschaftsgefühl ein. Es umfasst neben sozialem Zusammenhalt auch die Teilhabe an den Beschlüssen des Gemeinderats durch eine aktive Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger. Wichtige Anliegen sind auch die Stärkung des öffentlichen Nahverkehrs, der Ausbau von Radwegen und die Reduzierung des Individualverkehrs. Damit vor allem unsere Kinder hier in Bodenheim sicher unterwegs sein können – aktuell ist das leider nicht der Fall.
PRESSE: Wie sieht Ihre Vision für ein „Bodenheim der Zukunft“ aus?
HEIDI VEIT-GÖNNER: Ich stelle mir einen lebendigen Ortskern vor als gemeinsamen, sozialen und kulturellen Lebensraum für alle. Im Fokus stehen die Bedürfnisse von Kindern und Erwachsenen, von Alt und Jung, von Menschen jeder Herkunft, aber auch die der ortsansässigen Gewerbe- und Gastronomiebetriebe. Dazu haben wir in unserem Wahlprogramm übrigens schon viele konkrete Ideen entworfen.
JENS RICHTERICH: Meine Vision ist ein ganzheitliches Ortsentwicklungskonzept für Bodenheim, im dem soziale, ökologische, verkehrstechnische und digitale Gesichtspunkte zum Nutzen aller vereint sind. Dazu müssen die Fraktionen im Gemeinderat im Sinne der Bürgerinnen und Bürger miteinander arbeiten und gemeinsame Ziele entwickeln. Jede Partei wird ihre Schwerpunkte setzen, aber die Diskussion darüber muss auf Augenhöhe erfolgen. Das Gegeneinander muss aufhören, es ist nicht zielführend.
PRESSE: Haben Sie noch eine persönliche Botschaft für unsere Leserinnen und Leser?
HEIDI VEIT-GÖNNER: Wir appellieren an die Leserinnen und Leser, am 9. Juni unbedingt wählen zu gehen, zur Kommunalwahl und auch zur Europawahl. Jede nicht abgegebene Stimme ist eine Stimme gegen die Demokratie.
JENS RICHTERICH: Hier noch unsere Botschaft für die Bodenheimer: Wir sind die Neuen im Rat und wir bringen ein ganzes Paket großartiger Ideen mit. Lassen Sie uns das Bodenheim von morgen gemeinsam gestalten: vielfältig, ökologisch und sozial.
Wahlkampfauftakt am 11. April von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN in Bodenheim
Vizekanzler Robert Habeck beantwortete im Livestream drängende Fragen aus 40 Ländern zum Thema „Wie kann die Transformation in Europa gelingen?“ Und rund 20 interessierte Bodenheimer nahmen die Einladung der Grünen an.
Sie diskutierten anschließend angeregt darüber, welchen Einfluss die Entscheidungen der EU auf die Kommunalwahl in Bodenheim haben könnten.
Top-Themen waren die Fragen,
– wie man grüne Zukunftstechnologien in Deutschland bzw. in der EU halten kann, um unabhängig von den aktuell rohstoffliefernden Ländern zu sein,
– wie ein umfassendes Produktrecycling gelingen kann, um die Rohstoffkreisläufe zu schließen,
– wie die Energieversorgung in der Transformation gelingen kann und ob die deutschen LNG-Terminals eine geeignete Option dafür sind.
Thematisiert wurde auch der zunehmende Widerstand von Teilen der Bevölkerung gegen notwendige konkrete Veränderungen, die von uns allen zum Schutz des Klimas gefordert werden.
Die Antworten des Wirtschafts- und Klimaschutzministers zu getroffenen und geplanten Entscheidungen der Regierungen waren wegen der vielen detaillierten Hintergrundinformationen in großen Teilen nachvollziehbar. Besonders sein Verständnis für Widerstände der Bevölkerung gegen konkrete persönliche Veränderungen brachten ihm die Sympathie der Zuhörer ein.
Konkret prangerte der Vizekanzler die überbordende Bürokratie mit zeitfressenden Berichtspflichten sowohl in Deutschland als auch in den Nachbarländern an. Jahrelange bürokratische Prozesse führten nicht unbedingt zu geregelten, guten Ergebnissen, so Habeck: „Die Prinzipien unserer Regelungsprozesse passen nicht mehr in die heutige Zeit und müssen dringend auf den Prüfstand. Sie behindern das Fortkommen in der Weise, dass die EU aktuell nicht mehr wettbewerbsfähig ist.“
Und wie verbinden die Bodenheimerinnen und Bodenheimer die Europa- mit der Kommunalwahl?
Katja Gaßner: „Europa bedeutet für mich Zukunft, denn nur gemeinsam sind wir stark genug, um unsere Erde lebendig und vielfältig zu erhalten und um gegen andere Weltmächte zu bestehen. Für Bodenheim ist mir die enge Kooperation aller demokratischen Parteien und Menschen wichtig, um unseren Ort in Zukunft lebenswert zu erhalten. Für mich gehört dazu weniger Flächenversiegelung, mehr Grün, mehr Möglichkeiten für ein Miteinander von Alt und Jung, von Menschen jeder Herkunft. Ich wünsche mir Zukunftshoffnung statt Angst und Festhalten am Alten.“
Heidi Veit-Gönner: „Global denken, lokal handeln – da ist entscheidend für mich. Jeder Konsum, egal, ob Lebensmittel oder auch alle anderen Güter, geht weitgehend zu Lasten anderer Menschen und des Klimas. Ich meine damit Arbeitsbedingungen, Transportwege, Bezahlung und vieles mehr. Und auch die rechtspopulistischen Tendenzen in Deutschland und in Europa müssen thematisiert und durch eine rege Wahlbeteiligung hoffentlich reduziert werden. Klima-, Umwelt- und auch Menschenschutz muss man sowohl regional als auch europaweit vernetzt angehen. Darum sind beide Wahlen so wichtig.“
Ludger Reffgen: „Das meiste, was uns kommunal beschäftigt, steht doch im Kontext mit Europa: Die sozial-ökologische Transformation gelingt nur zusammen mit unseren europäischen Nachbarn. Die drängenden Aufgaben der Klima-, Wirtschafts- und Außenpolitik sind nur vernetzt zu verstehen und anzugehen.“
Jens Richterich: „Beide Wahlen sind ein Aufruf an uns alle, Teil eines entscheidenden Moments für die Zukunft zu sein. Das EU-Parlament hat die Macht, die politische Ausrichtung vorzugeben – es liegt jedoch auch in kommunaler Verantwortung, diese Vorgaben mit Leben zu erfüllen. Jede Stimme hat die Kraft, die Richtung mitzubestimmen oder auch zu ändern, kommunal und in Europa.“
Die Kandidierenden von BÜNDNIS90/DIE GRÜNEN stellen sich vor
Bei der kommenden Kommunalwahl treten Kandidatinnen und Kandidaten von BÜNDNIS90/DIE GRÜNEN sowohl für den Verbandsgemeinderat Bodenheim also auch für die Ortsgemeinderäte in Bodenheim, Harxheim und Lörzweiler an.
Verbandsgemeinde Bodenheim
Spitzenkandidatin für den Verbandsgemeinderat ist Andrea Metelmann-Lotz, auf den Plätzen 2-5 folgen Kai Krames, Dr. Sarah Frey-Gruber, Karl-Michael Musseleck und Sabine Longerich. Die Plätze 6 bis 10 belegen Bruno Maria Lang, Dr. Birgit Straubinger, Frederick Binet, Mareike Strampe und Dr. Peter Matthias Zeimentz.
Ein wichtiger Schwerpunkt des Wahlprogramms ist der Klimaschutz, dem man im Gemeinderat mit vielfältigen Maßnahmen Rechnung tragen will. Dazu gehören z. B. die Ausweisung von Sonderbauflächen für Windenergie im Flächennutzungsplan und die Gründung einer Energiegenossenschaft. Die umfassende Umsetzung des Ganztagsanspruchs an den Grundschulen der VG Bodenheim ab August 2026 steht genauso auf der Agenda wie die Versorgung der Schülerinnen und Schüler mit möglichst gesundem, frisch gekochtem und regionalem Mittagessen. Geplant ist weiter die Konzeption eines langfristigen Renaturierungsplans für alle Gewässer 3. Grades. Wichtig ist den Grünen außerdem die Anpassung von Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung an den Klimawandel. Die Kandidierenden setzen sich zudem dafür ein, dass alle VG-eigenen Gebäude, insbesondere das Rathaus und die Grundschulen, mit Photovoltaikanlagen und/oder Dach- und Fassadenbegrünung ausgestattet werden. Die Wiedereinführung einer kommunalen Musikschule wäre wichtig, um das Musizieren für alle erlebbar und vor allem bezahlbar zu machen. Und auch die Freiwilligen Feuerwehren hat man im Fokus: Sie sollen bestmöglich ausgerüstet werden, damit sie ihre wichtigen Aufgaben auch in Zukunft sicher und mit hoher Motivation leisten können.
Ortsgemeinde Bodenheim
Elf Kandidierende von BÜNDNIS90/DIE GRÜNEN stehen in Bodenheim zur Wahl: Auf Platz 1 kandidiert Heidi Veit-Gönner, gefolgt von Jens Richterich, Mareike Strampe, Michael Jo, Martina Biennek, Andreas Frings, Dr. Sarah Frey-Gruber, Thomas Metz, Maya Biennek, Maria Pardal Gonzalez und Sabine Longerich.
Alle Infos zu den Kandidierenden und das ausführliche Wahlprogramm des grünen Ortsverbands finden Sie unter: gruene-vg-bodenheim.de/ueber-uns/ortsgemeinde-bodenheim/
Andrea Metelmann-Lotz führt die Liste an, ihr folgen auf den Plätzen 2 bis 8 Bruno Maria Lang, Francesca Krämer-Nauheimer, Karsten Jacobs, Dr. Birgit Straubinger, Tom Straubinger, Christine Jacobs und Kira Straubinger.
Ortsgemeinde Harxheim
Für Harxheim treten zur Wahl an: Eugen Zent, Felicitas Hessel, Robin Bäcker, Sarah Bullinger, Gustav Reck, Lisa-Marie Bäcker, Kai Krames, Gabriele Bernhard, Frederick Binet und Sven Tröge.
BÜNDNIS90/DIE GRÜNEN tritt zur Kommunalwahl in der Ortsgemeinde Bodenheim an
Guten Tag, wir sind die Neuen!
Elf Kandidat*innen von BÜNDNIS90/DIE GRÜNEN treten am 9. Juni erstmals für den Ortsgemeinderat in Bodenheim an. Spitzen-Kandidatin ist Heidi Veit-Gönner; auf Platz 2 folgt Jens Richterich. Wie bei „den Grünen“ üblich, sind die weiteren Listenplätze abwechselnd mit Frauen und Männern besetzt.
Um Bodenheim zukunftssicher zu gestalten, beinhaltet das Wahlprogramm konkrete Ziele und Maßnahmen für die nächste Wahlperiode und darüber hinaus. Dazu gehören z. B. wirksame Schutzkonzepte gegen die Folgen von Hitze und Starkregen.
Das heißt: Die ökologische Begrünung öffentlicher Flächen, die Schaffung bzw. Erhaltung von Frischluftschneisen, die Dach- und Fassadenbegrünung öffentlicher Gebäude und gewerblicher Neubauten, aber auch die Vermeidung weiterer Oberflächenversiegelung stellen wirksame Lösungsansätze dar.
Auch eine nachhaltige Alltagsmobilität steht auf der Agenda, zum Schutz von Schwächeren im Verkehr genauso wie zum Schutz unseres Klimas.
Nicht zuletzt möchten die Kandidat*innen die Bürgerinnen und Bürger Bodenheims aktiv in bestimmte wichtige Entscheidungen des Ortsgemeinderats einbeziehen. Eine transparente Informationspolitik über die Entscheidungen der Verwaltung ist selbstverständlich.
Porträts der elf Kandidierenden und das Wahlprogramm finden Sie unter gruene-vg-bodenheim.de/ueber-uns/ortsgemeinde-bodenheim/
Save the Date: Sie möchten die Kandidatinnen und Kandidaten persönlich kennenlernen? Dann besuchen Sie uns im „Café GRÜN“ am 12. Mai (Muttertag) ab 14 Uhr auf dem Dolles-Gelände in Bodenheim. Wir freuen uns auf Sie!
Und hier die Liste der Kandidat*innen für den Ortsgemeinderat Bodenheim:
1. Heidi Veit-Gönner
2. Jens Richterich
3. Mareike Strampe
4. Michael Jo
5. Martina Biennek
6. Andreas Frings
7. Dr. Sarah Frey-Gruber
8. Thomas Metz
9. Maya Biennek
10. Maria Pardal Gonzalez
11. Sabine Longerich